Marius Nature Thursday N° 26/2025




Die Ente vom See – Teil 2: Das große Seerosenrennen


Am nächsten Morgen flatterte die Ente aufgeregt ans Ufer.
"Na endlich!" quakte sie und tippelte eilig hin und her.
"Heute ist der große Tag! Das Seerosenrennen! Nur einmal im Jahr, nur für echte Wassersportprofis und gelegentliche Frühstücksbekanntschaften."

Ich hatte gerade meinen Kaffee in der Hand und noch nicht mal guten Morgen gesagt, da schob sie mir schon ein Blatt Seetang zu.

"Regeln", sagte sie.


"Lies sie schnell, der Start ist gleich".

Ich las:

  1. Man darf nur auf Seerosenblättern hüpfen.

  2. Fliegen ist Schummelei.

  3. Wer am lautesten lacht, bekommt Extrapunkte.

  4. Ziel: Die dickste Seerose in der Mitte des Sees.

"Und du machst mit?", fragte ich.

"Natürlich! Ich bin dreifache Titelverteidigerin in der Kategorie witzigster Watschelsprung. Außerdem hab ich heute meine Glücksfeder dabei."

Schon schwammen Seerosenboote heran – kleine grüne Plattformen mit flatternden Wimpeln, von Libellen gezogen. Die anderen Enten machten sich bereit, trugen Stirnbänder und blickten entschlossen. Eine trug sogar Schwimmflügel.

Der Startpfiff kam aus einem Schnabelhorn.
Die Seerosen schwankten, die Enten watschelten, glitten, rutschten, quakten, sprangen – ein Chaos aus Flügeln, Wasserperlen und Lachen.

Meine Ente – pardon, die Ente – watschelte erst bedächtig, machte dann einen Salto mit Schwung und landete elegant auf einer Riesenblume.
Das Publikum, eine Horde Frösche in gestreiften Badeanzügen, johlte.

Am Ende saßen wir beide auf der dicken Seerose in der Mitte, pitschnass, mit einer Medaille aus Algen.

"Warst du auch schon mal so mutig?", fragte sie.

Ich schüttelte den Kopf.

"Dann wird's Zeit", grinste sie.

Und schubste mich in den See.



Marius...





Anne Seltmann 17.07.2025, 06.01| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Marius Natur Thursday, Nature Thursday, Natur, Marius, Ente, Geschichte,

Miau-velous Moments N° 3§


N° 33







 Katzen und Ordnung / Unordnung


Kätzin Ella hatte ein seltsames Hobby: Sie sortierte Dinge. Haarspangen in die rechte Ecke des Teppichs, Spielzeugmäuse auf das Sofa, Wollreste in die Badewanne. Jeden Tag aufs Neue. Wurde ein Gegenstand versetzt, holte sie ihn zurück. Sogar die Fernbedienung hatte ihren festen Platz. Als einmal Besuch kam und den Teppich durcheinanderbrachte, fauchte Ella – und räumte alles neu ein.


Dies ist ein wahre Geschichte!





Anne Seltmann 16.07.2025, 09.20| (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Miau-velous Moments, Katzen, Christiane, Doseninhalte, Katze, Geschichten, sortieren, Ordnung,

Wenn Pferde Zöpfe tragen und Kinderherzen höher schlagen




Letzten Sonntag war ich mit meiner Enkelin auf dem Ponyfest in Kiel-Schilksee, das vom TSV Schilksee organisiert wurde. Dort fiel mir etwas auf: Einige Pferde trugen bunte Bänder am Kopf, die vor ihren Augen hin und her baumelten. Zunächst dachte ich, das sei bloß Schmuck – aber tatsächlich haben diese Fransen einen sehr praktischen Zweck. Sie bewegen sich beim Gehen sanft über die Augenpartie und vertreiben Fliegen, Bremsen und andere Plagegeister, die sich dort gern niederlassen. Ein cleverer Insektenschutz für eine besonders empfindliche Stelle, die das Pferd selbst nur schwer erreicht. Mich persönlich würden solche Dinger ja wahnsinnig machen. Wie gut, dass ich kein Pferd bin. 




 





Besonders schön fand ich auch, wie liebevoll die Pferde frisiert waren – mit sorgsam geflochtenem Haarschmuck und bunten Fransen, die jedes Tier ein bisschen besonders machten.  Das kleine Ponygehege – ein idyllisches Plätzchen zum Verweilen – bietet nicht nur Ponys ein Zuhause, sondern auch anderen Tieren. Und jeden Sonntag können Kinder dort reiten. Ich ahne schon: Mein Enkelmädchen wird bald Stammgast sein. Mit leuchtenden Augen drehte sie eine Runde nach der anderen und wollte gar nicht mehr aufhören.






Anne Seltmann 15.07.2025, 16.31| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PrivatePerlen | Tags: Ponyfest, reiten, Schilksee, TSV Schilksee,

Samstag ist Badetag N° 07





[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]


Es war einmal ein kleiner Junge namens Emil, der fand, dass Schmutz zum Spielen einfach dazugehört. Jeden Tag kletterte er auf Bäume, rannte durch Pfützen und rollte sich mit seinem Teddy Freddy durchs hohe Gras. Doch am Samstag – oh je, am Samstag war alles anders.

Denn Samstag war Badetag.

Kaum hatte Papa das Zinkbad befüllt und Mama die Seife bereitgelegt, wurde Emil mit einem fröhlichen "Es ist soweit!" ins Badezimmer (oder, wie heute, in den Garten) gelockt. Und da saß er nun, mitten im Blubberblubberschaum, mit großen Augen und wild abstehenden Haaren.

Freddy, der Teddy, wartete tapfer daneben. Sein wuscheliger Bruder hing sogar klatschnass an der Wäscheleine, neben einem Höschen und einem Waschlappen. "Du bist der Nächste", murmelte Emil zu Freddy. Der plüschige Freund schien ein wenig nervös.

Plötzlich stieg eine riesige Seifenblase auf und zerplatzte direkt auf Emils Nase. "Hatschi!" machte er – und fing an zu lachen. Und wie das kitzelte! Bald war das ganze Bad ein Seifenblasenparadies.

"Na gut", sagte Emil und tauchte die Hände unter. "Wenn schon Samstag ist, dann will ich wenigstens wie ein Pirat baden! Mit Schaumkanonen und Schaumbärten!"

Und so wurde aus dem Badetag ein großes Abenteuer.

Am Ende war Emil sauber, Freddy gebadet und beide rochen nach Lavendel. Und während sie nebeneinander auf der Decke in der Sonne trockneten, flüsterte Emil: "Aber morgen… morgen wird wieder gespielt. Ganz bestimmt!"




© Anne Seltmann


Anne Seltmann 12.07.2025, 09.55| (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Tags: Samstag, Badetag, KI, Lyrik, Poem, Geschichte, Midjourney, Emil, Teddy,

Drabble 2025 N° 22







Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble:

Musiknarr + betreten + wenigstens.



Der Musiknarr zögerte, bevor er die Bühne betreten konnte. Wenigstens einmal im Leben wollte er vor anderen spielen. Nicht nur üben. Nicht nur träumen. Die ersten Schritte fühlten sich falsch an, seine Beine schwer, sein Magen flau. Was, wenn sie lachten? Was, wenn sie gar nicht reagierten? Doch er wusste: Wenn er heute nicht spielte, würde er es bereuen. Also atmete er ein, trat vor, sah in die Lichter, spürte das Gewicht des Instruments. Der erste Ton war zögerlich, der zweite sicherer. Und dann: Musik. Nichts weiter. Keine Angst mehr. Nur Klang. Und endlich wusste er: Er hatte es getan. 






Anne Seltmann 12.07.2025, 09.24| (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Drabble, Puzzleblume, 100 Wörter, Musiknarr, betreten, wenigstens,

Weisheiten am Samstag N° 65



N° 65 





Anne Seltmann 12.07.2025, 07.56| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Weisheiten, Jutta, Zitate, Zitat im Bild, Weisheiten am Samstag, Weisheiten, Samstag, Drehtür, KarlHeinz Karius,

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